Projektbeschreibung
Die Bodensee-Wasserversorgung (BWV) versorgt seit über 60 Jahren rund vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit Trinkwasser. Damit dies auch in den nächsten Jahrzehnten weiterhin zuverlässig gewährleistet werden kann, wurde das Projekt „Zukunftsquelle – Wasser für Generationen“ initiiert: Um die bestehenden und in die Jahre gekommenen Anlagen dem steigenden Bedarf an Trinkwasser anzupassen, werden mehrere neue Seewasserwerke mit entsprechenden Entnahme- und Druckleitungen gebaut. Um in Zukunft auch der durch den Klimawandel hervorgerufenen Wassererwärmung und sich verändernden Mikrobiologie des Sees (z. B. zunehmende Ausbreitung der Quagga-Muschel) gerecht zu werden, wird in diesem Zuge auch die gesamte Aufbereitungstechnik und Stromversorgung erneuert. Neue Ultrafiltrationsanlagen an den Uferstandorten sowie weitere technische Anpassungen gewährleisten hierbei Bodenseewasser in höchster Qualität.
Zu den wichtigsten Baumaßnahmen dieses Großprojektes zählen die neuen Entnahmeanlagen sowie deren voneinander unabhängige Entnahmeleitungen. Zusammen mit den See- und Wasserwerken garantieren sie die Gewinnung des kostbaren Seewassers und damit die Versorgung der Bevölkerung. Die Entnahmeanlagen beinhalten neben den Entnahmeleitungen auch die eigentlichen Entnahmetürme, die in 70 m Tiefe auf dem Grund des Bodensees stehen. Über dieser Entnahmetürme wird das Rohwasser durch die Entnahmeleitungen den Schwallkammern der Wasserwerke zugeführt.
Um selbst im Falle von lokalen Verunreinigungen abgesichert zu sein, wird eine dieser Entnahmeanlagen als zugleich wichtiger Teil des Gesamtprojektes am neuen, entfernt gelegenen, Standort Pfaffental errichtet. Sobald die Inbetriebnahme dieses Standortes erfolgt ist, wird dann der bestehende Entnahmestandort Süßenmühle modernisiert.
Das in Pfaffental gewonnene Seewasser wird über neu zu errichtende Druckleitungen innerhalb eines Tunnels von über zwei Kilometer Länge dem 310 Meter höher gelegenen Wasserwerk auf dem Sipplinger Berg zugeführt. Dort münden die Druckleitungen in einem neuen zweiten Quellbecken.
Weitere Baumaßnahmen dieses Großprojekts sind weitere Betriebsgebäude auf dem Sipplinger Berg, zahlreiche neue Betriebsanalgen, eine zweite Stromversorgung für die Bestandsanlagen nahe Nesselwangen und viele mehr.
Die reine Bauausführung des Projekts „Zukunftsquelle“ ist für die Jahre 2024 bis 2041 vorgesehen. Inklusive der vorgelagerten Projektierungs- und Planungsphase beträgt die Gesamtumsetzung des Projektes somit mehr als 20 Jahre. Das kostbare Wasser ist ein solches Projekt wert!